Seit 2009 schneide ich Figuren aus Papier.

Besonders spannend finde ich es, unterschiedliches Papiere, edles handgeschöpftes oder feines Offsetpapier mit Packpapier, buntem Supermarkt-Geschenkpapier oder auch Folie zu kombinieren.

Dabei entstehen möglicherweise einzelne malerische Effekte, und/oder ein Element kann Umgebungsraum repräsentieren, und/oder der Papierschnippsel holt die Farbigkeit des Alltags in die Papierarbeit hinein.

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Zum Scherenschnitt kam ich ganz klassisch über das Silhouettenzeichnen.

Für Veranstaltungen der Varnhagen Gesellschaft habe ich als Mitmachaktion die Schattenrissmaschine von J.K. Lavater nachgestellt. Zum Ausprobieren von Beleuchtung und Rahmen waren meine beiden Neffen + Nichte und Freundin begeisterte Opfer.

Die auf Packpapier gezeichneten Gesichtskonturen habe ich dann mit dem Storchenschnabel reduziert und auf farbiges Papier übertragen und ausgeschnitten.

Im obigen Beispiel sind Kontur und ausgeschnittene Fläche effektvoll gegeneinander verschoben (Positiv-Negativform).

Lit.:Maschine zum bequemen Verfertigen von Schattenrissen nach J. K. Lavater, Essai sur la physiognomie, Den Haag 1781-1803, Bibliothèque nationale de France, Paris.

Im 19. Jahrhundert beliebt war es, seine Kinder als Silhouettenportraits schneiden zu lassen. Unsere Generation kennt solche virtuosen Schnellportraitisten noch von den Paris-Besuchen am Montmartre. Zunächst waren Fotoportraits teurer als Scherenschnitte und deshalb repräsentativen Familien oder Erwachsenenportraits vorbehalten. Die Kinder wurden sozusagen in der billigeren Version - als Scherenschnitte - konterfeit.

Der absolute Kitsch-Höhepunkt von Kinderdarstellungen aus der Tradition des 19. Jahrhunderts sind für mich die Hummelfiguren (seit 1932); eine solche lernte ich bei meinen proletarischen Großeltern kennen.

Kinderszenen dieser Art zierten meine frühen Kinderbücher und Märchenbücher, und ähnliches wurde als Geschenkkarten oder Glanzbilder verbreitet - eben 50er Jahre.

Stilbildend für die IKEA-Generation wurde dann auch Carl Larsson, dem ich noch zu Studienzeiten in bevorzugt Studentinnenappartements begegnete.

"Carl und Karin Larsson gelten als Begründer des heute als typisch schwedisch geltenden Wohnstils, dessen wesentliche Elemente Helligkeit, Farbigkeit und lebendig-fröhliche Funktionalität sind. Carl Larsson war Maler. Er bildete sein Familienleben vor dem romantischen Hintergrund der Lilla Hyttnäs in wundervollen Aquarellen ab, machte daraus 1899 ein Buch – und es wurde ein Welterfolg".

Unbedingt angucken:
Die Wiederentdeckung der Collage.

Zu bewundern auf der Internetplattform von gestalten.com/Gestalten TV

Ich habe heute  in der neuen Page 07.11 nur ein Foto von einem Raum aus einer Galerie gesehen. Im Hintergrund, mini klein abgebildet,  Gestaltungen die nach Scherenschnitten und Collagen aussehen. In der grafischen Reduktion auf dunkle und helle Flächen gut erkennbar. Sofort entflammte ist meine Phantsieproduktion.

Hier zu Gestalten TV.

Der aus New York stammende Künstler James Gallagher ist Kurator der Ausstellung mit dem Titel „Cutters Edges“ mit Stationen in New York, Berlin (bis Mai 2011) and Ireland.

Siehe auch unter Wikipedia zur Geschichte der Collage mit interessanten Beispielen:

Hier zu Wikipedia

Eine aktuelle Arbeitsprobe von mir, als eine Annäherung an die Gestaltung des Tiefenraums ähnlich der historischen Collagen:

nah_fern_im_park

 Im Rahmen der Kunstmeile Longerich

Mensch, Umwelt und Natur 2011

10. Juli - 16. Juli 

stelle ich meine Scherenschnitte bei  Ambiente & Floristik Schiefer, Longericher Straße 399 in Köln aus.
Die Scherenschnitte werden bereits ab dem 5. Juli zu sehen sein.
http://www.floristik-schiefer. de/

Am 8. Juli 2010 schrieb Jürgen Kisters im Kölner Stadt-Anzeiger zur Kunstmeile 2010 in Longerich : „...läßt Kornelia Löhrer aus zauberhaften Scherenschnitten aus Packpapier ein zartes Gefühl für den Menschen wachsen.“

Scherenschnitte vor barocker Tapete gefallen mir gut